2017 war ein schweres Jahr für unsere Ma. Sie musste sich nach nur wenigen gemeinsamen Monaten von ihrem Kater Minou und kurz darauf auch von ihrer langjährigen Freundin Ronja verabschieden. Nicht, dass es den beiden bei Ma nicht mehr gefallen hätte. Aber ihre Körper waren müde und krank, und so wurde es Zeit für sie, weiterzuziehen und ihrem bereits vorangegangenen Freund Zorro zu den Sternen zu folgen. 

Ma hatte das erste Mal nach 14 Jahren Geburtstag und Weihnachten ohne Samtpfoten zu feiern, und sie litt verständlicherweise schrecklich unter der ungewohnten Leere im Haus.

Da sah ich meine Chance gekommen und zwinkerte ihr auf meinem Bewerbungsfoto im Internet so lange liebevoll zu, bis sie – endlich – das Adoptionsformular ausfüllte. Ich hab schon fast nicht mehr dran geglaubt und mir schon wirksamere Massnahmen überlegt. Da endlich hat sie auf ihr Herz gehört, obwohl ihr Verstand kein Tigerchen und erst recht keine Jungkatze wollte. Phu, das war ein ganzes Stück Arbeit! Aber wo Liebe nun mal hinfällt…

So kam es, dass ich als Erste der zweiten Generation bei Ma und Pa einzog und den Grundstein zu ihrem bunten Leben als «Almost Crazy Catlady» legte. Seitdem rocke ich ganz schön die Bude. Ich bin das Plauderbüsi der Familie, nichts bleibt unkommentiert. Alles an mir «spricht»: meine beweglichen Ohren, meine grünen Augen, mein Gesicht – und mein nicht zu überhörendes Stimmorgan. Mit mir ist definitiv wieder Leben eingekehrt, sagt Ma. 

Nun war ich vor allem sehr neugierig, wer ausser mir noch zum Team stossen würde. 

Die beiden machten sich den Entscheid nicht leicht, und entsprechend lange blieb es spannend.